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Jan Korte auf Facebook

Gute Entscheidung!

Das erste Mal in der Geschichte übernimmt mit Volkswagen ein deutsches Unternehmen Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen an den eigenen Arbeitern und für Vorgänge, die während des Kalten Krieges im Rahmen einer Kooperation mit einer ausländischen Diktatur begangen wurden.

Man fragt sich allerdings, warum VW erst durch eine Sammelklage der Opfer und einen fünfjährigen Rechtsstreit dazu gebracht werden musste? Und auch warum der Konzern erst drei Jahre nach Erscheinen des eindeutigen historischen Gutachtens sowie des Untersuchungsberichts der Bundesstaatsanwaltschaft im Jahr 2017 dazu bereit ist und trotzdem eine entsprechende Entschuldigung bei den Opfern immer noch aussteht?

Wie auch immer, 35 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur in Brasilien zahlt VW nun endlich den wenigen noch überlebenden früheren Mitarbeitern, die Opfer der Kooperation des VW-Werksschutzes mit den Polizei- und Geheimdienstbehörden des Militärregimes wurden, eine Entschädigung. Zu begrüßen ist auch, dass im Rahmen der Wiedergutmachung Projekte zum Schutz von Menschenrechten sowie die historische Dokumentation und Aufarbeitung der Geschehnisse durch den Autokonzern finanziert werden sollen.

Andere Konzerne und vor allem auch die Bundesregierung sollten sich das zum Beispiel nehmen und ebenfalls ihre Zusammenarbeit mit den diversen lateinamerikanischen und anderen Diktaturen weltweit aufarbeiten, bei denen im Zweifel immer der Profit vor den Menschenrechten Vorrang hatte.